Innovation
durch Information

Informationshändler in der Wissensgesellschaft

Die professionellen Spürnasen des Internet-Zeitalters haben einen neuen Namen: Sie heißen neudeutsch Info-Broker - und wissen so ziemlich alles, was man übers Wissen wissen muss, und wie man es verkauft.

...Das Internet hat Info-Broking erst richtig populär gemacht. Seit etwa 1995 berichtet die Presse immer öfter über das Berufsbild und die Tätigkeit. In einschlägigen Blättern wie der »Geschäftsidee«, in denen es ums schnelle Geld in fast jeder Lebenslage geht, steht entsprechend zwischen den Zeilen, dass man nur einen Computer samt Internet-Zugang braucht - und schon ist man Info-Broker. Das ist freilich ein Ammenmärchen.

Recherche in 9000 Datenbanken

Rund 9000 Online-Datenbanken gibt es derzeit zu allen möglichen Themen, Branchen und Märkten. Gefragt sind Spürnasen für Informationen. »Für professionelle Recherchen gibt es beim Infonetz Bayern eine Liste von Datenbanken«, sagt Wolfgang Lutz. Die richtige Datenbank allein nutzt dem Suchenden nichts. Ein Info-Broker muss jedes Kürzel aller Online-Archive kennen. Wie in einer Bibliothek sind dort die Informationen katalogisiert. Außerdem muss er entscheiden, ob er die richtigen Infos gefunden hat: Wer etwa in Sachen Patentrecht recherchiert, sollte darin fit sein. Auch wenn der Informationsbroker kein eigenständiges Berufsbild ist: Fachwissen ist unabdingbar. Bei brenzligen Aufträgen, die über das eigene Wissen hinausgehen, »arbeitet man eben mit einem Kollegen zusammen, der sich auf dem Gebiet auskennt...«

...Inzwischen bietet er Daten und Hintergründe zu Unternehmen aus aller Welt und für jedermann an. Um schnell recherchieren zu können, kennt er die richtigen Datenbanken und Host-Computer wie Lexis Nexis, Gbi.de, Genios.de, Juris.de und noch viele mehr. Die meisten sind kostenpflichtig. Anfallen kann dabei sowohl einen Grundgebühr als auch eine Gebühr pro recherchierten Artikel. Dementsprechend variieren die Preise. ...

aus PC-ONLINE, Februar 2000